Studienreise nach Krakau / Auschwitz
In der letzten Schulwoche fuhren 28 Schülerinnen und Schüler gut vorbereitet zu einer anstrengenden Reise. Sie führte die Jugendlichen (die meisten aus verschiedenen siebten Klassen) bereits am ersten Tag durch das ehemalige jüdische Ghetto in Krakau zu Oskar Schindlers Fabrik-Museum. Tief beeindruckt waren wir durch die Erzählungen unserer fachkundigen Begleitung und ließen den Abend im bunten Treiben der Straßen Krakaus ausklingen. Der nächste Tag war ganz im Zeichen des Besuches der Gedenkstätten Auschwitz und Birkenau.
„Die Erinnerung ist wie das Wasser: Sie ist lebensnotwendig und sie sucht sich ihre eigenen Wege in neue Räume und zu anderen Menschen. Sie ist immer konkret:Sie hat Gesichter vor Augen, und Orte, Gerüche und Geräusche. Sie hat kein Verfallsdatum und sie ist nicht per Beschluss für bearbeitet oder für beendet zu erklären“ (Noach Flug, Auschwitz-Überlebender).
Die Schülerinnen und Schüler wurden von uns Lehrenden auf diesen Tag vorbereitet. Dennoch übertraf die bedrückende Atmosphäre und die einfühlsamen Fragen und Schilderungen der beiden Begleiter in den Gedenkstätten jegliche Vorstellungskraft. Die Erinnerung an die verbrecherischen Taten der Nationalsozialisten kann uns allen helfen, in aktuellen Debatten über Menschenrechte sensibler zu argumentieren. Den Jugendlichen wurde schnell klar, wozu Ausgrenzung von gewissen Personengruppen führen kann. Sich erinnern, um in der Zukunft (hoffentlich) gut und sicher zu leben.
Der Tag danach war salzig. Einige Stunden, tief unter der Erde, verbrachten wir in einem alten riesigen Salzbergwerk. Enge Stollen und riesige Höhlen wechselten einander ab. Gut, dass Salzgewinnung heute einfacher geworden ist.
Spaziergänge durch die Altstadt Krakaus und Möglichkeiten des Gesprächs über das Erlebte rundeten diese intensive Zeit ab.
Die Erinnerung ist wie das Wasser und Wasser brauchen alle!
Lothar Handrich